Das lebenswichtige Mineral Selen ist essenziell, wir können dieses Spurenelement also nicht selber herstellen, sondern sind auf eine regelmäßige Zufuhr durch die Nahrung angewiesen. Über den Dünndarm wird das Selen ins Blut aufgenommen und später überwiegend in der Skelettmuskulatur gespeichert. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können daher die Ursache für eine gestörte Selenaufnahme sein. Auch Menschen, die sich überwiegend vegetarisch oder vegan ernähren, laufen Gefahr, nicht ausreichend mit dem Spurenelement versorgt zu sein. Es gibt zudem Lebensumstände (Nikotin-/Alkoholkonsum, Stress, übermäßige Sonnenexposition, mangelhafte, eiweißarme oder einseitige Ernährung, unkoordinierte Reduktionsdiäten etc.), die einen Selenmangel verursachen können, beziehungsweise nach zusätzlichen Selengaben verlangen.
Neben seiner wichtigen Funktion in Bezug auf unsere Krankheitsabwehr hat Selen weitere Aufgaben:
Lebensmittel, die unsere Selenversorgung sicherstellen, sind beispielsweise Fisch, Fleisch, Eier, Nüsse und Samen und Gemüse jeglicher Art. Beim Gemüse ist der Selengehalt abhängig von der Bodenbeschaffenheit, auf dem die Pflanzen gedeihen. Bei der Selenkonzentration in der Erde gibt es lokal erhebliche Unterschiede – infolgedessen schwankt der Selengehalt pflanzlicher Nahrung stärker als der tierischer Art. Der Selengehalt landwirtschaftlich genutzter Flächen ist global betrachtet eher rückläufig.
Spätestens also, wenn eine vermehrte Infektionsanfälligkeit vorliegt, wenn Symptome wie Haar- und/oder Nagelveränderungen (dünne, kraftlose Haare, weiße Flecken auf den Nägeln) auftreten oder eine Schilddrüsendysfunktion festgestellt wird, sollte man die Möglichkeit eines Selenmangels zumindest nicht ausschließen.