Blasenentzündungen sind bei Männern seltener als bei Frauen, bedingt durch anatomische Unterschiede. Männer haben eine längere Harnröhre, die sich etwa 20 Zentimeter durch den Körper erstreckt und durch die Prostata verläuft. Diese Länge bietet zwar eine bessere Barriere gegen das Eindringen von Bakterien, erschwert jedoch das Auswaschen von Bakterien, sobald sie eingedrungen sind. Hinzu kommt, dass eine vergrößerte Prostata, die häufig bei älteren Männern vorkommt, den Urinfluss behindern und das Risiko einer Infektion erhöhen kann.
Aufgrund dieser anatomischen Besonderheiten und der damit verbundenen Risiken sind Blasenentzündungen bei Männern oft komplizierter und schwerer zu behandeln. Die Diagnose erfolgt manchmal verzögert, was die Situation verschlimmern kann. Daher greifen Ärzte häufiger auf Antibiotika zurück, insbesondere wenn eine tiefer liegende Infektion vorliegt oder eine Prostatitis beteiligt ist. Diese Faktoren machen eine gründliche medizinische Untersuchung und gegebenenfalls eine intensivere Behandlung notwendig.